Es ist vollbracht, die Leidenszeit ist beendet. Der RSV hat zum ersten Mal nach 196 schier unendlich langen Tagen wieder ein Spiel gewonnen. Nach 13 sieglosen Pflichtspielen dürfte schon so mancher Spieler vergessen haben, wie sich ein Sieg anfühlt.

25. Spieltag Herren Kreisliga 1.05.11

RSV Mellensee 08 – SG Ragow 3:0 (1:0)

Aufstellung:

O. Schmidt – T. Dochhan, N. Thiele, S. Schneider – M. Benson, R. John, T. Baumann (76. M. Weigt), T. Berndt, D. Sponholz (88. M. Kleineidam) – St. Roch (82. P. Donat), A. Lütjens

Tore:

1:0 Roch (29., Lütjens) 2:0 Sponholz (70.) 3:0 Weigt (87., Lütjens)

Bericht

Der RSV kann doch noch gewinnen!
Es ist vollbracht, die Leidenszeit ist beendet. Der RSV hat zum ersten Mal nach 196 schier unendlich langen Tagen wieder ein Spiel gewonnen. Nach 13 sieglosen Pflichtspielen dürfte schon so mancher Spieler vergessen haben, wie sich ein Sieg anfühlt. Am heutigen Maifeiertag war große Erleichterung bei allen Spielern erkennbar, denn dass dieser Befreiungsschlag ausgerechnet gegen den einstigen Angstgegner Ragow zustande kam, war vielleicht doch etwas überraschend. Weniger überraschend war die Rückkehr von Olli Schmidt im RSV-Tor, der trotz seiner Formschwäche zuletzt für den am Daumen verletzten Donat wieder ins RSV-Tor rückte und sich eindrucksvoll zurückmeldete. Über das ganze Spiel gesehen gab es nicht eine einzige Unsicherheit beim RSV-Schlussmann. Generell war man sich an der Seitenlinie einig, dass der RSV trotz der schwierigen Situation ein starkes Spiel machte und hochverdient mit 3:0 gewann. Ganz besonders ist an der Stelle die eindrucksvolle Leistungssteigerung der Außenspieler Sponholz und Benson und die solide Leistung von Berndt im defensiven Mittelfeld zu erwähnen.
Zu Spielbeginn war allerdings die große Verunsicherung bei den Spielern des RSV doch noch deutlich spürbar. Ragow kam besser ins Spiel, konnte aber kaum für Gefahr vor dem Mellenseer Tor sorgen, auch eben weil Schmidt von der ersten Minute an absolut souverän auftrat. Nach 20 Minuten kam Mellensee dann besser ins Spiel. So scheiterte zunächst Roch aus aussichtsreicher Position (23.), ehe bei einem indirekten Freistoß innerhalb des Strafraum etwas Cleverness fehlte (24.). Nach 29 Minuten war es dann aber doch soweit. Einen Thiele-Freistoß von der linken Seite lenkte Lütjens mit dem Kopf gefährlich auf den Ragower Kasten, wo der Torwart den Ball nicht festhalten konnte, sodass Roch zum 1:0 abstauben konnte. So ging es dann auch in die Kabinen.
Auch nach der Pause spielte Mellensee diesmal hellwach und konzentriert, sodass Ragow kaum Druck entfachen konnte. Dennoch war das Spiel längst nicht gelaufen, da auch Mellensee in der Offensive nicht besonders gefährlich wurde. Allenfalls bei Standardsituationen wurde es für Ragow gefährlich. So auch nach 70 Minuten, als Sponholz sich den Ball für einen Freistoß aus halblinker Position zurechtlegte und ihn Richtung Torwartecke zirkelte. Ragows Schlussmann war nicht dort, wo er hingehörte und schon schlug der Ball ein – 2:0. Die Freude war groß, denn dieses Tor 20 Minuten vor Schluss sollte bereits das entscheidende gewesen sein. Zwar war Ragow auch danach noch bemüht, aber die souveräne Abwehr der Mellenseer ließ heute keinen Gegentreffer mehr zu und bewies warum sie nach Wildau und Wernsdorf die drittbeste (!) der Liga ist. Auf der Gegenseite ließ die Abwehr bzw. der Torwart der Gäste noch einen Ball durch. In der 87.Minute köpfte Weigt einen Freistoß von Lütjens in Richtung Tor, wo der Torwart den Ball dilettantisch gegen einen seiner Mitspieler lenkte und dieser danach über die Torlinie trudelte. Es war ein Einstand nach Maß für Weigt, der nach langer Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback feierte und sicherlich ein wichtiger Eckpfeiler für die letzten Saisonspiele sein wird. Anschließend hätten Lütjens und Berndt das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können. Doch vor allem Lütjens vergab im Alleingang kläglich, als er den Ball am Torwart vorbeischob (90.+2). So richtig störte dies aber keinen, da die lange Negativserie des RSV endlich beendet wurde. Das macht Mut für die 8 verbleibenden Spiele. Sehr positiv ist auch, dass sich gerade jetzt, wo in den nächsten 3 Wochen gleich 6 Spiele anstehen, das Lazarett lichtet. Nach Weigt, dürfte auch Roth anch auskuriertem Mittelfußbruch demnächst wieder mit von der Partie sein. Mit dem Nachholspiel am Mittwoch in Motzen (18.30Uhr) und dem Spiel beim Heideseer SV stehen nun zwei schwierige, aber dennoch machbare Auswärtsaufgaben vor der Brust. S.Kotzan