Der RSV Mellensee ist im Achtelfinale des Dahmelandpokals gescheitert. In der Verlängerung zog man den Kürzeren und verlor in Überzahl mit 2:3 beim BSC Preußen II. Nachdem man zwei Mal zurück ins Spiel kam, schaffte man dies in der Verlängerung nicht noch einmal.

Kreispokal Dahmeland, Achtelfinale der Saison 2011/2012

BSC Preußen 07 II - RSV Mellensee 08 3:2 n.V. (3:2, 2:2, 1:0

Aufstellung des RSV

P. Donat – F. Kitzing, A. Roth, P. Kühne – M. Kleineidam, T. Berndt – D. Sponholz, J. Schneider (83. C. Kyselka), R. Ferdinand, S. Schneider – S. Roch

 

Tore

1:0 Müller (3.) 

1:1 Berndt (76.)

2:1 Roth (84./ET)

2:2 Sponholz (90.+2)

3:2 Pöggel (105.+1)

 

Der Traum ist ausgeträumt! Mellensee verlor am Sonntag unglücklich beim BSC Preußen 07 II. Nachdem mit Saemann noch ein weiterer Defensivspieler passen musste, Thiele aus privaten Gründen fehlte und Briesenick unentschuldigt nicht in Mahlow erschien, mussten die Trainer erneut improvisieren. Immerhin hatten sie gleich 12 Spieler zu ersetzen. So standen mit Kitzing und Kühne beide Innenverteidiger der Zweiten in der Startelf und der wieder genesene André Roth vertrat Thiele als letzten Mann. Ins Mittelfeld rückte Jan Schneider für Briesenick und Stefan Roch übernahm erstmals die Kapitänsbinde. Das Tor hütete wieder Patrick Donat.

 

Doch auch diese, völlig neu zusammengewürfelte Elf, sollte ein ordentliches Spiel abliefern. Hätte man nur nicht schon wieder den Start verschlafen! Wie schon im Ligaspiel, als man nach 10 Minuten bereits 0:2 zurück lag, kassierte man auch heute früh ein unnötiges Gegentor. Zunächst verschätzte sich Sponholz auf der linken Seite bei einem hohen Ball, folgend schlug Kühne am Ball vorbei und letztlich bedankte sich Müller mit dem 1:0 (3.). Die frühe Führung gab den Hausherren auch gleich Sicherheit. Allerdings stellten sie ihr Offensivspiel anschließend auch praktisch völlig ein. Mellensee brauchte eine gewisse Zeit, um sich in dieser Formation zurechtzufinden, spielte aber von Minute zu Minute gefälliger. In der 17.Minute folgte dann die erste von später zahlreichen Chancen für den RSV. Ferdinand setzte sich über rechts prima durch, scheiterte mit seinem Schuss aber am Schlussmann der Hausherren (17.). Mellensee übernahm so langsam das Kommando auf dem Platz und bestimmte jetzt meist das Geschehen. Doch es dauerte eine ganze Weile bis zur nächsten guten Chance. Dann setzte sich aber Sponholz links gut durch, ging in den Strafraum und schoss mit rechts aus spitzem Winkel auf das Tor. Leider traf er in dieser Szene nur die Querlatte (36.). In den letzten Minuten vor der Pause war Mellensee dann die doch klar bessere Mannschaft, verpasste es aber wiederholt den Ausgleich zu erzielen. Leider ging man nun mit dem vermeidbaren Rückstand in die Pause.

 

In der zweiten Hälfte zeigte sich dasselbe Bild. In einem Spiel auf eher niedrigem Niveau waren die Gäste aus Mellensee die bessere Mannschaft. Doch wie so oft, fehlte in der Offensive meist die nötige Konsequenz. In der 62.Minute überraschte Ferdinand die schläfrige BSC-Defensive, indem er sich den Ball schnappte und aufs Tor zulief. Kurz vor dem Strafraum wurde er von den Beinen geholt. Dieses Foul ahndete Schiedsrichter Beyes allerdings nur mit Freistoß, die Rote Karte für die Notbremse zeigte er dem Blankenfelder Verteidiger dagegen nicht. Der folgende Freistoß brachte nichts ein, denn der Schuss von Sponholz war eine sichere Beute für den BSC-Keeper. Aber die Gäste aus Mellensee blieben am Drücker. Es war abzusehen, dass noch mindestens ein Tor fallen würde. Gerade als die Schlussviertelstunde eingeläutet wurde, bekam Mellensee einen Freistoß auf der linken Seite zugesprochen. Die schöne Eingabe von Kleineidam fand genau den Kopf von Berndt, der den Ball völlig freistehend entgegen der Laufrichtung des Torwarts einköpfen konnte – 1:1 (76.). Jetzt wollte Mellensee noch mehr und drückte weiter auf das Tor der Hausherren. Dann verlor der Blankenfelder Torwart die Nerven und meckerte nach einer belanglosen Szene wiederholt über den Schiedsrichter. Hierbei ist lobend zu erwähnen, dass der Linienrichter auf den Platz lief und den Schiedsrichter über den genauen Wortlaut des Meckerns unterrichtete. Beyes zögerte keine Sekunde und schickte den bereits verwarnten Torhüter frühzeitig mit der Ampelkarte vom Platz (82.). Dass ein Überzahlspiel nicht immer ein Vorteil sein muss, erfuhr der RSV schon ziemlich bald als ein harmloser langer Ball in den eigenen Strafraum flog. Weit und breit war kein Blankenfelder Spieler zu sehen, doch Donat und Roth schafften es, nicht miteinander zu sprechen. Demnach versuchte Roth den Ball mit dem Kopf zu klären, doch dieser rutschte ihm über die Stirn und schlug unhaltbar für Donat im Kasten ein (84.). Aber auch jetzt steckte Mellensee nicht auf. Roth verließ nun seine Position und versuchte in der Offensive seinen Fehler wiedergutzumachen. Blankenfelde schien nun stehend k.o., denn Mellensee drängte jetzt auf den Ausgleich. Schließlich war es Kitzing, der sich ein Herz nahm und den Ball auf das Tor schoss. Beinahe hätte er seine durchaus solide Leistung mit einem Tor gekrönt, doch sein Schuss landete wieder nur an der Querlatte (90.). Daraufhin zeigte der Schiedsrichter drei Minuten Nachspielzeit an. Während unter den etwa 40 Mellenseer Zuschauern die Hoffnungen schon langsam schwanden, ging es auf dem Platz noch einmal turbulent zu. Der Schiedsrichter stand mal wieder im Mittelpunkt, denn die Hausherren waren über eine Freistoßentscheidung für Mellensee erbost und dies völlig zu Recht. Diesen Freistoß, übrigens aus einer ähnlichen Position wie beim 1:1, hatte Herr Beyes dem RSV geschenkt. Dass dieser Freistoß dann wieder zum Tor führte, spricht schon dafür, dass Mellensee heute auch mal Glück hatte. Die Eingabe von Roth konnte Sponholz zum umjubelten 2:2 einköpfen (90.+2). So ging es in die Verlängerung. Nach der ganzen Hektik wurde es jetzt also noch spannender.

 

Leider schienen aber beide Mannschaft bereits ziemlich am Ende mit den Kräften, sodass die Verlängerung doch recht ereignislos ablief. Bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Mellensee es verpasste den Ball einfach hinten rauszuschlagen. So zog Pöggel von der Strafraumgrenze einfach mal ab und schoss den Ball unhaltbar für Donat in die lange Ecke – 3:2. Nach dem Seitenwechsel musste Mellensee nun alles reinwerfen, was noch vorhanden war. Doch leider konnte man die Überzahlsituation auf dem Feld nicht konsequent ausspielen. So blieb es nun oftmals bei Stückwerk. Bis zur letzten Minute, als der eingewechselte Christopher Kyselka die Riesenchance zum abermaligen Ausgleich hatte. Doch sein Schuss ging ganz knapp übers Tor. Kurz darauf war Schluss und Blankenfelde konnte sich über den Einzug ins Viertelfinale freuen. Wäre es tatsächlich noch zum Elfmeterschießen gekommen, hätte Mellensee mit Donat im Tor wohl die eindeutig besseren Chancen gehabt. Doch leider reichte eine engagierte Leistung vor allem aufgrund individueller Unkonzentriertheiten heute nicht zum Sieg. Auch wenn man die meiste Zeit des Spiels die bessere Mannschaft war, muss man nun alle Pokalträume begraben. Nun heißt es Köpfe aufrichten für die nächsten beiden schweren Aufgaben in der Liga. Mit Waltersdorf II und Niederlehme kommen zwei Gegner auf den RSV zu, die es heute geschafft haben ins Viertelfinale einzuziehen.

 

alle weiteren Achtelfinal-Ergebnisse:

 

Großziethen - Siethen                                               4:1

Wünsdorf II  - Waltersdorf II                                       0:6

Niederlehme - Bestensee                                         6:4 n.E.

Senzig - Wildau                                                         2:3

Groß Machnow - Großbeeren                                      3:4

Miersdorf/Zeuthen II - Halbe/Märkisch Buchholz              3:0

Waltersdorf III - Ragow                                              2:3