Der RSV Mellensee 08 hat sich im Abstiegskampf der Kreisliga Dahmeland zurückgemeldet und die Niederlagenserie nach acht Pleiten in Folge beendet. Im Heimspiel gegen den Tabellenfünften aus Wernsdorf gelang nach einer ambitionierten und taktisch disziplinierten Leistung ein 1:0-Sieg.

 

 

Kreisliga Dahmeland, 19. Spieltag der Saison 2011/2012

 

RSV Mellensee 08 – Frankonia Wernsdorf 1:0 (0:0)

 


Aufstellung des RSV:

P. Donat – M. Kleineidam, N. Thiele, S. Schneider – T. Baumann, B. Spröd, T. Briesenick, R. Kempe, D. Sponholz (90.+3 K. Dannenberg) – T. Berndt (88. A. Lütjens) - A. Roth (64. A. Saemann)

 

Tore:

1:0 Roth (47.)

 

Rote Karte:

Baumann (58.)

 

 

Endlich ist der RSV Mellensee 08 zurückgekehrt in den Abstiegskampf. Nach zuletzt acht Niederlagen in Folge und den guten Ergebnissen der Konkurrenz war es bitter nötig, heute zu punkten, um nicht schon frühzeitig den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren. Nachdem auch die Trainer mit dem Spiel des RSV bei der überragenden SG Großziethen in der Vorwoche nicht unzufrieden waren, wollte man heute auf eine ähnliche Taktik zurückgreifen und der zweitbesten Offensive der Liga kompakt gegenübertreten. So agierten mit Spröd, Briesenick und Kempe gleich drei Akteure im defensiven Mittelfeld. Offensiv sollte Berndt die einzige Spitze Roth unterstützen.

Nach der anfänglichen Abtastphase versuchten die Gäste das Kommando auf dem Platz zu übernehmen. Mit viel Ballbesitz probierten sie den Abwehrriegel des RSV zu knacken. Doch auch weil Frankonia-Kapitän und Taktgeber Liedloff nicht seinen besten Tag erwischte, blieben Torchancen lange Mangelware. Immer wieder war ein Mellenseer dazwischen gegangen und verhinderte die entscheidenden Zuspiele auf Wernsdorfs Toptorjäger und Torschützenkönig vergangener Tage Panjas. Mellensee behielt dabei aber auch die geistige Frische, diese Taktik diszipliniert und konzentriert über das gesamte Spiel umzusetzen. Die Mellenseer Hintermannschaft agierte fehlerlos und zeichnete sich durch Zweikampfstärke aus. Somit schafften es die Gäste kaum zu nennenswerten Torchancen. Auf der anderen Seite hatte der Gästekeeper auch fast nichts zu tun. Roth sorgte zwar mit unbändigem Willen und großer Laufbereitschaft immer wieder für Wirbel, blieb aber meist allein auf weiter Flur. Auch schnelle Konterversuche wurden meist zügig unterbunden, da Roth zumeist mehrere Gegenspieler hatte. So blieb es bis zur Pause folgerichtig beim torlosen Unentschieden.

Die zweite Halbzeit begann dann mit einem Paukenschlag: Roth kam gut 25 Meter vor dem Tor in Ballbesitz, wurde auf dem Weg Richtung Strafraum gefoult, spielte aber ohne auf den Freistoßpfiff zu warten weiter und war plötzlich allein vor dem Gästekeeper. Mit einem tollen Schuss über den Schlussmann hinweg vollendete er zum 1:0 (47.). Allzu glücklich sah der Keeper dabei nicht aus, so stand er doch einige Meter zu weit vor seinem Tor. Roth erkannte die Situation gut und schloss gekonnt zum Führungstreffer ab. Der Jubel war natürlich riesengroß bei den Spielern, Trainern und Fans. Danach gab es ein Kuriosum: Schiedsrichter Dr. Niestlé hatte sein Notizkärtchen in der Kabine vergessen, sodass das Spiel für zwei Minuten unterbrochen werden musste. Dann ging es zwar weiter, jedoch schien Dr. Niestlé dadurch so irritiert zu sein, dass er es nun mit der Kartenverteilung sehr gut meinte. Immer kleinlicher wurden seine Entscheidungen, so auch als er Baumann nach einem Foul mit glatt Rot vom Platz schickte (58.) – eine überharte Entscheidung. Wernsdorf bemühte fortan noch mehr seine Offensive, doch diese kam weiterhin nicht richtig in Schwung. Mellensee löste die Position des Stürmers auf und brachte bald Saemann für den gelb-rot-gefährdeten Roth. Auch in Unterzahl agierte der RSV weiterhin recht sicher und kompakt. Bei Konterversuchen des RSV fiel der agile Neuzugang Kempe des Öfteren positiv auf und erarbeitete sich zwei gute Möglichkeiten. Kurios waren auch die beiden Eckbälle des RSV in der Schlussviertelstunde. Ganze zwei RSV-Spieler wagten sich in den Gästestrafraum vor, der Rest verblieb an der Mittellinie. Doch mindestens genauso merkwürdig erschien es, dass Wernsdorf diese Situationen auch nur mit drei Spielern verteidigte. Allmählich verstrich die Zeit - zum Leidwesen der Gäste. 50 Tore hatten sie in 18 Spielen geschossen, doch heute sollte keines mehr hinzukommen. Ausgleichen konnten sie nur noch bei den Platzverweisen, als ein bereits verwarnter Abwehrspieler in der 86.Minute die zweite Gelbe kassierte. In der Nachspielzeit wirkte Mellensee etwas ungeschickt und verursachte gleich drei unnötige Freistöße in Strafraumnähe. Doch Spezialist Liedloff konnte diesmal – im Gegensatz zum Hinspiel – kein Kapital daraus schlagen. Weder aus dem Spiel heraus, noch über Standardsituationen konnten die Gäste Mellensee aus der Ruhe bringen. Am Ende blieb es nach hartem Kampf beim 1:0 für den RSV, der genau das umgesetzt hatte, was die Trainer forderten.

Die Spieler scheinen gelernt zu haben, was Abstiegskampf bedeutet. Mit der richtigen Einstellung, großem Willen und Konzentration können auch spielerisch überlegene Teams geschlagen werden. Drei wichtige Punkte stocken das RSV-Konto auf 15 Zähler auf, womit der Rückstand zum rettenden Ufer wieder auf zwei Punkte eingedampft wurde. Die komplette Konkurrenz ließ wichtige Punkte liegen, sodass auch etablierte Mannschaften wie Großbeeren und Schenkendorf ganz dick im Abstiegskampf stecken. Auch Sperenberg und Zossen müssen jetzt wohl wieder nach unten schauen.

Ganz wichtig für den RSV ist nun das Abstiegsduell am kommenden Wochenende in Motzen. Ein Sieg bei der SG Wacker würde Mellensee wieder „über den Strich“ bringen. Damit dies gelingt, werden sich die Trainer wieder eine Taktik überlegen, mit der der RSV erfolgreich sein soll. Verzichten muss man dann auf Baumann, dagegen ist Ferdinand nach abgelaufener Gelbsperre wieder dabei.

 

 

alle weiteren Ergebnisse (19.Spieltag):

 

MSV Zossen                        - HSV Friedersdorf                             2:2

MTV Wünsdorf                     - Wacker Motzen                                5:1

BSV Mittenwalde                 - KSV Sperenberg                              3:0

RSV Waltersdorf II              - Grün-Weiß Großbeeren                  2:1

SG Niederlehme                 - Blau-Weiß Ragow                            1:1

SC Schenkendorf                - SG Großziethen                               1:5

SG Schulzendorf                 - BSC Preußen 07 II                           1:2