Durch einen wichtigen 2:1(2:0)-Heimsieg über Großbeeren hat der RSV Mellensee den Abstand zu den Abstiegsrängen auf nun mehr 5 Punkte ausgebaut und befindet sich weiter auf dem richtigen Weg zum Klassenerhalt. In einer umkämpften Partie siegte der RSV am Ende zwar knapp aber verdient gegen nie aufsteckende Gäste.

RSV Mellensee 08 - Grün-Weiß Großbeeren 2:1 (2:0)

24.Spieltag, Kreisliga Dahmeland Saison 2011/2012

Aufstellung:

O. Schmidt - M. Kleineidam, N. Thiele (53. T. Baumann), S. Schneider - A. Roth (78. T. Berndt), R. Kempe, B. Spröd, T. Briesenick, D. Sponholz - A. Lütjens - R. Ferdinand (87. A. Saemann)

Tore:

1:0 Lütjens (25.)

2:0 (36./ET)

2:1 (90.+3) 

Nach der 1:3-Niederlage in Ragow in der Vorwoche war es heute für den RSV wichtig, den direkten Konkurrenten aus Großbeeren auf Abstand zu halten. Die Gäste aus dem äußersten Nordwesten des Fußballkreises hatten in dieser Saison einen regelrechten Absturz erlebt. Vor gar nicht allzu langer Zeit gehörte Großbeeren immer wieder zu den Meisterschaftsfavoriten, doch dieses Jahr warfen - ähnlich wie in Mellensee - viele Verletzte den Verein weit zurück. Nachdem unser Team vor 6 Wochen die Kurve gekriegt hatte und auch Motzen ordentlich punktete, fand sich Großbeeren bald auf einem Abstiegsplatz wieder. Große Verunsicherung machte sich auch bei den erfahrenen Spieler wie Gehne oder Towitschke breit, sehr lange musste man auf einen Sieg warten. Der erhoffte Befreiungsschlag gelang den Gästen dann jedoch am letzten Mittwoch, als man Zossen mit 4:0 vom Eichenhügel fegte und sich zumindest an bessere Zeiten erinnern durfte. Auch wenn Augenzeugen berichteten, dass der klare Sieg eher der desaströsen Zossener Leistung zuzuschreiben war, waren die Mellenseer mehr als nur vorgewarnt.

Verwundert waren alle Mellenseer, dass entgegen der veröffentlichten Ansetzung nicht Schiedsrichter Dr. Niestlé anreiste. Der Ansetzer hatte kurzfristig die Ansetzungen getauscht, da Dr. Niestlé den RSV in den letzten Wochen bereits öfter gepfiffen hatte. In der letzten Woche hatte es seitens der Mellenseer Zuschauer ziemliche Unmutsäußerungen gegenüber diesem Schiedsrichter gegeben. Unglücklich war in Mellensee sicherlich niemand, dass mit Marcus Köhler kurzfristig ein anderer Schiedsrichter angesetzt wurde. 

Das Mellenseer Trainerduo Colucci/Carl konnte heute nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich Donat (gesperrt), Thiem (angeschlagen) und die Langzeitverletzten Weigt und Dochhan fehlten. Somit bekam im Tor Routinier Oliver Schmidt mal wieder das Vertrauen der Trainer. Die Ersatzbank war mit u.a. Baumann, Berndt und Saemann recht namhaft besetzt. 

Dennoch fiel es dem RSV schwer in die Partie zu finden. In den ersten zehn Minuten fand Mellensee überhaupt nicht zu seiner Ordnung und hatte auch ein bisschen Glück, dass Großbeeren gleich zwei aussichtsreiche Chancen nicht verwerten konnte. Äußerst mühsam kämpften sich die Hausherren ins Spiel, fanden aber in der Offensive zunächst gar nicht statt. Großbeeren dominierte das Geschehen, schaffte es aber auch nicht, klare Chancen rauszuspielen. Wie aus dem Nichts fiel dann das umjubelte 1:0 für Mellensee: Lütjens stand auf der linken Seite völlig frei, nahm den Ball an und traf mit einem tollen Linksschuss über den Torwart hinweg ins Netz (25.). Der Treffer brachte dem RSV merklich Sicherheit. Die Hausherren rissen jetzt das Spiel an sich und wurden stärker. Das 2:0 fiel in der 36.Minute durch freundliche Mithilfe eines Großbeerener Verteidigers. Sponholz wollte von links in den Strafraum flanken, wo Kempe am zweiten Pfosten lauerte. Dieser musste aber gar nicht mehr eingreifen, da eben jener Gästespieler den Ball per Kopf unhaltbar ins Tor verlängerte. Mit diesem 2:0 ging es in die Kabinen. 

In der zweiten Halbzeit agierte der RSV mit breiter Brust und wollte das Ergebnis in die Höhe schrauben. Doch auch klarste Chancen blieben ungenutzt. Eine Hundertprozentige ließ Roth nach wunderbarer Vorarbeit von Kempe aus (57.). Bereits kurz zuvor musste Abwehrchef Thiele nach einem Schlag auf den Knöchel ausgewechselt werden - an dieser Stelle sei gute Besserung an Norman gewünscht. Die Gäste zeigten auch in der zweiten Halbzeit kein schlechtes Spiel, mussten aber bald vorsichtiger agieren, da sie sich ziemlich viele Gelbe Karten eingehandelt hatten. Bei Mellensee sah u.a. Ferdinand Gelb, womit er nächste Woche in Friedersdorf gesperrt ist. Im Allgemeinen war ziemlich Pfeffer in der Partie drin. Dies bekam auch Kempe zu spüren, der nach einem Schlag zwar noch weiterspielte, nach dem Spiel aber über Probleme im Oberschenkel klagte. Das Spiel plätscherte in der letzten halben Stunde so ein wenig dahin, da Mellensee nicht mehr als nötig machte und Großbeeren zwar bemüht, aber nicht zielstrebig genug war. Als alle schon auf den Schlusspfiff warteten, konnte Großbeeren allerdings doch noch ein Tor erzielen (90.+3), wobei Schmidt im RSV-Tor nicht allzu glücklich wirkte. Am Ende war es egal, denn der Sieg war unter Dach und Fach. Da die gesamte Konkurrenz (Zossen, Motzen, Schenkendorf) ohne Punkte blieb, konnte sich Mellensee im Abstiegskampf weiter Luft verschaffen und sich auf Platz 11 vorschieben. Vier Punkte Abstand auf Großbeeren und Zossen und sogar fünf Punkte auf Schenkendorf sind es nun für den RSV. Nach dem Spiel hieß es, sechs oder zumindest vier Punkte aus den nächsten beiden Spielen bei Schlusslicht Heidesee und gegen das stark schwächelnde Zossen sollen her. Sollten tatsächlich beide Spiele gewonnen werden, dürfte der Abstiegskampf kein Thema mehr sein, soweit ist es aber noch nicht!

Bilder von Klaus Kühne