Als Außenseiter ins Spiel gegangen und als Sieger den Platz verlassen. Der RSV Mellensee 08 gewann sein schweres Erstrundenspiel beim KSV Sperenberg nach starker Leistung verdient mit 2:1. In einem umkämpften Spiel legte der RSV durch die hohe Laufbereitschaft und die konzentrierte Zweikampfarbeit die Grundlage für diesen Auswärtssieg.


Kreispokal Dahmeland, 1.Runde der Saison 2011/2012

 


KSV Sperenberg - RSV Mellensee 08 1:2 (1:2)




Aufstellung des RSV:


S. Thiem – A. Saemann, N. Thiele, T. Dochhan (46. M. Benson) – S. Schneider (77. T. Berndt), T. Baumann, T. Briesenick, R. Ferdinand, M. Grohmann – S. Roch, D. Sponholz


Tore:


0:1 D. Sponholz (15.)
1:1 N. Groß (19.)
1:2 S. Schneider (45.+2)


Bes. Vork.: Sven Thiem hält Handelfmeter von Sebastian Roch (26.)



Mit einem überraschenden 2:1-Derbysieg in Sperenberg beeindruckte Mellensee seine Fans am Sonntagnachmittag. Eine geschlossene Mannschaftsleistung war trotz der langen Verletztenliste der Schlüssel zum Erfolg. Zur Überraschung vieler bot das Trainerduo Colucci / Carl auf der linken Außenbahn Maik Grohmann auf, der sonst der wichtigste Spieler der Zweiten ist. Die Absage von René John hatte die Verantwortlichen mehr oder weniger dazu gezwungen. Erfolgreich war diese Maßnahme auch allemal, denn Grohmann bereitete den Siegtreffer mustergültig vor. Zumindest eine Halbzeit konnte Tobias Dochhan der Mannschaft helfen - zur Halbzeitpause musste er weg. In Sperenbergs Kader standen dagegen 16 einsatzbereite Spieler - nur Kessler fehlte aus der Stammelf.

Ohne allzu großes Abtasten wurde das Spiel von beiden Seiten von Beginn an sehr intensiv geführt. So prüfte Pietzak gleich mal RSV-Keeper Thiem mit einem scharfen Schuss, den Thiem mit einer Glanzparade zur Ecke lenken konnte (5.). Sperenberg war anzumerken, dass sie gleich für klare Verhältnisse sorgen wollten. Mellensee stand aber sicher und verteidigte geschickt. Nach einer Viertelstunde trat der RSV zum ersten Mal in der gegnerischen Hälfte in Erscheinung. Ein Freistoß von Briesenick aus dem linken Mittelfeld kam genau auf den Kopf von Sponholz, der ungehindert zum 0:1 in die lange Ecke köpfen konnte (15.) – eine blitzsauber ausgeführte Standardsituation. Das frühe 1:0 sollte Mellensee eigentlich den Rücken stärken, doch leider dauerte es nur vier Minuten bis zum Ausgleich. Bei einem platzierten Schuss von Norman Groß war RSV-Keeper Thiem die Sicht so verdeckt, dass er nicht mehr entscheidend eingreifen konnte und der Ball vom Innenpfosten ins Netz flog – 1:1 (19.). Die Hausherren machten jetzt natürlich Dampf und wollten in Führung gehen. Während zuvor eine Aktion von Grohmann an Roch im Strafraum zu Recht keinen Strafstoß nach sich zog (12.), entschied Schiedsrichter Köhler in der 26.Minute richtigerweise auf Elfmeter für Sperenberg. Baumann hatte den Ball im Liegen – wenn auch unglücklich – mit dem Arm gespielt. Den fälligen Handelfmeter von Sebastian Roch konnte Thiem glänzend parieren. Vielleicht war das schon die Schlüsselszene des Spiels. Bis zur Pause hin verflachte der Sperenberger Druck nach und nach. Mellensee wurde offensiv wieder stärker. Der ungemein starke, ja überragende Sponholz wirbelte die Sperenberger Abwehr immer wieder durcheinander. Vielleicht hat der RSV hier mit Stefan Roch und Sponholz ein gutes Sturmduo gefunden. Ein weiterer Briesenick-Freistoß brachte die nächste große Chance des RSV, doch der anschließende Kopfball von Thiele verfehlte das Tor knapp (36.). In der Nachspielzeit machten es die Gäste besser und erzielten das 1:2. Grohmann setzte sich stark gegen seinen Gegenspieler Wolter durch und brachte mit links eine perfekte Flanke in den Strafraum. Dort stieg Stefan Schneider zum Kopfball hoch und ließ Sperenbergs Libero Klauck alt aussehen. Das 2:1 zu einem so wichtigen Zeitpunkt sollte Sicherheit für die zweite Halbzeit bringen.

Nach der Pause kam dann nicht mehr so viel von den Hausherren. Wer gedacht hatte, dass die Hausherren Mellensee dauerhaft in der Defensive einschnüren würden, sah sich getäuscht. Die hervorragend organisierte Abwehr der RSV funktionierte auch mit Benson genauso gut wie mit Dochhan. Sperenberg wirkte ideenlos und konnte sich keine nennenswerten Chancen erspielen. Die gefährlicheren Szenen hatte dagegen der Gast. Sponholz, Roch und Grohmann liefen viel und arbeiteten konsequent Richtung Tor. Sponholz hatte das 3:1 auf dem Fuß (57.) und Roch verstolperte zweimal aussichtsreich den Ball allein vor Steffen Post im KSV-Tor (68./74.). Mit der Zeit wurde das Spiel dann aber auch etwas ruppiger. So holte sich Baumann die Gelbe Karte ab (73.). Kurz danach rastete der Sperenberger Angerer völlig aus und kassierte auch Gelb. Schiedsrichter Köhler hatte alle Hände voll zu tun, das Spiel unter Kontrolle zu behalten.
Den Hausherren lief allmählich die Zeit davon. Auch die Hereinnahme von Drews als dritten Stürmer war wenig erfolgreich. Die letzten Minuten waren geprägt von vielen Verletzungsunterbrechungen. So musste der RSV in den letzten fünf Minuten in Unterzahl agieren, da Ferdinand nicht mehr weiterspielen konnte und auf der Ersatzbank kein dritter Spieler mehr saß. Der Schiedsrichter ließ zu Recht ganze vier Minuten nachspielen. Mit Ablauf der Zeit bekam Sperenberg noch einen Freistoß zugesprochen, der noch einmal erhebliche Gefahr für das Mellenseer Tor brachte. Zum Glück kam keiner der Hausherren mehr ernsthaft an den Ball. Dies war die beste Sperenberger Chance in der gesamten zweiten Halbzeit (90.+5). Anschließend pfiff der Schiedsrichter ab und die Überraschung war perfekt.

Insgesamt haben sich die Mellenseer diesen Sieg redlich verdient. Durch eine konzentrierte Leistung mit viel Einsatzbereitschaft und Mut in den Zweikämpfen sowie einer unglaublichen Laufbereitschaft konnte Mellensee den Ortsnachbarn am Ende besiegen. Hier machte sich zum ersten Mal das ausgiebige Konditionstraining in der Saisonvorbereitung bemerkbar. Sperenberg hatte bei den hohen Temperaturen nicht mehr viel entgegenzusetzen und wirkte schon nach einer Stunde recht müde. Auch insgesamt gesehen, präsentierte sich Sperenberg ziemlich enttäuschend. So zieht Mellensee in die zweite Runde ein und trifft nun am 9.Oktober zu Hause auf Union Bestensee II (1. Kreisklasse).



Die Zweite verlor ihr Pokal-Heimspiel gegen den Kreisliga-Vertreter aus Blankenfelde am Ende unglücklich mit 1:3 (0:0). Dabei konnte Mellensee, das wie erwähnt auf Leistungsträger Grohmann verzichten musste, bis zur 80.Minute gut mithalten und hatte Pech, dass das zwischenzeitliche 2:1 für Mellensee nicht anerkannt wurde. Die Blankenfelder Führung nach 60 Minuten hatte Koch nach einem Freistoß von Kühne fast unmittelbar im Gegenzug ausgleichen können (64.). In den Schlussminuten trafen dann die Gäste noch zweimal und zogen in die zweite Runde ein.