Der RSV Mellensee hat die große Chance verpasst, sich für die bittere Pokalfinalpleite vom letzten Juni zu revanchieren und damit die Wildauer Aufstiegsparty zu verschieben. Sicher konnte sich Wildau bei insgesamt vier Matchbällen Besseres vorstellen, als an einem Mittwochabend beim Auswärtsspiel in Mellensee aufzusteigen, doch letztlich waren die letzten vier Jahre einfach zu lang, um noch länger zu warten. So gingen die Gäste zwar mit gehörigem Respekt vor Mellensee ins Spiel, taten sich auch lange Zeit schwer, siegten am Ende aber nicht unverdient mit 1:0.

RSV Mellensee 08 – Phönix Wildau 0:1 (0:0)

Unsere Jungs wollten dabei unbedingt zum Stolperstein werden und zeigten das auch mit einer tollen kämpferischen Einstellung auf dem Platz. Trotz erneut zahlreicher Ausfälle – vor allem im Offensivbereich – blieb das Spiel über 90 Minuten völlig offen.
Von Beginn an stand die Mellenseer Defensive gewohnt sattelfest durch die starken Thiele und Dochhan. Wildau brauchte ein paar Minuten um sich zurechtzufinden und versuchte dann vergebens den Mellenseer Abwehrriegel zu knacken. Selten kamen die Gäste zu guten Chancen. Allerdings lief auch bei Mellensee wenig nach vorn, wobei Klaus relativ freistehend eine gute Eingabe von Pocher verfehlte (36.). Die beste Wildauer Chance durch Goltz vereitelte Donat in gewohnt cooler Manier (43.). So ging es torlos in die Kabinen.
Mellensee kam diesmal hellwach in die zweite Hälfte und hatte in der 49. Minute gleich das Glück auf seiner Seite, als Schiedsrichter Backhaus einem Wildauer nach einem Allerweltsfoul die Ampelkarte zeigte. Am Spiel änderte dies wenig, da Mellensee in der Offensive einfach zu wenig Mittel hatte und auch auf der Auswechselbank nur Personal aus der zweiten Mannschaft saß. So blieb Wildau weiterhin sehr bemüht und nahm angetrieben durch ihren Kapitän Müller immer mehr Fahrt auf. Nach 65 Minuten reagierte das Trainergespann der Gäste und brachte trotz Unterzahl zwei frische Offensivkräfte und schwächte damit personell die Defensive. Leider sollte der Wechsel belohnt werden. Nach einem Pressschlag von Berndt im eigenen Strafraum kam der Ball unglücklich zu einem der eingewechselten Wildauer, der den Ball über den Innenpfosten ins Tor beförderte (77.). Groß war der Jubel nicht nur bei den Spielern, sondern auch beim zahlreich mitgereisten Anhang.

Doch Mellensee steckte nicht auf. Während Wildau jetzt das 1:0 nur noch über die Zeit retten wollte, versuchten die Hausherren nochmal alles. Doch bei allen Offensivaktionen fehlte einfach die Kreativität bzw. die zündende Idee. Letztlich agierte man viel mit langen, hohen Bällen auf Roch. Diese brachten aber wenig Gefahr, ebenso wie die Freistöße von Thiele und Briesenick, die Phönix-Keeper Dix vor keine Probleme stellten. So lief die Zeit runter und die Partyvorbereitungen am Spielfeldrand begannen schon.

In der Nachspielzeit hatte „Pocher“, der fast im gesamten Spiel nicht zu sehen war, dann noch die große Chance auf den Ausgleich, doch seinen Schuss parierte Dix glanzvoll (90.+2).

So blieb es beim 0:1 und die Aufstiegsparty der Gäste inklusive Sektdusche konnte starten. Den Mellenseern kann man guten Glaubens eine starke Vorstellung bescheinigen, denn lange hatte man erfolgreich dagegengehalten und die Wildauer geärgert. Die Körpersprache war absolut positiv und macht Mut für die letzten drei Spiele. Schade, dass es am Ende nicht zum Punktgewinn gereicht hat. Im Rückspiel in 10 Tagen in Wildau hat Mellensee dann noch einmal die Chance was Zählbares gegen den frisch gekrönten und verdienten Meister zu holen – an der Stelle Glückwunsch dazu nach Wildau. Am Sonntag geht es aber für Mellensee zuerst noch nach Dahlewitz, die nach wie vor ums Überleben in der Kreisliga kämpfen.

S.Kotzan

Aufstellung:  

P. Donat – T. Dochhan, N. Thiele, M. Benson – M. Klaus (46. T. Berndt), T. Baumann, T. Briesenick, D. Sponholz, R. Ferdinand - S. Roch, R. Schley

Tore:

0:1 (77.)