Na bitte, es geht doch! Mit einer konzentrierten, kämpferischen und disziplinierten Einstellung kann der RSV Mellensee drei wichtige und in der aktuellen Situation nicht unbedingt erwartete Punkte aus Großbeeren entführen. In der ersten Halbzeit spielte man frech nach vorn und nach der Pause verteidigte man geschickt, sodass am Ende eines zu jeder Zeit spannenden Spiels ein 2:1-Auswärtssieg verbucht werden konnte.

 

Kreisliga Dahmeland, 9. Spieltag der Saison 2011/2012

 

Grün-Weiß Großbeeren – RSV Mellensee 08 1:2 (1:2)

Aufstellung des RSV:

S. Thiem – P. Kühne, N. Thiele, A. Saemann – T. Berndt, M. Kleineidam - D. Sponholz, T. Briesenick, R. Ferdinand (90.+1 M. Klaus), S. Schneider – S. Roch

Tore:

0:1 Schneider (16.)

0:2 Roch (28.)

1:2 Gehne (33.)

Das war die richtige Antwort! Der RSV Mellensee hat mit dem Auswärtssieg auf dem Eichenhügel drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geholt. Trotz der immer widriger werdenden Umstände – nun hatte sich auch noch Michael Benson im Training verletzt und fällt wohl bis zur Winterpause aus – zeigte der RSV Zähne und überraschte mit einer guten Leistung. Die Hausherren aus Großbeeren müssen nach gutem Saisonstart einsehen, doch nur Mittelmaß zu sein. Immerhin warten sie jetzt schon seit sechs Spielen auf einen Sieg.

Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spielchen. In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten zahlreiche gute Chancen. Dabei zeigte Mellensee die effektivere Chancenverwertung. Nach einem Briesenick-Freistoß, der sehr lang auf den zweiten Pfosten geschlagen war, stand Stefan Schneider genau richtig, um mit einem überlegten Kopfball den RSV in Führung zu bringen (16.). Während RSV-Keeper Sven Thiem sich gleich mehrfach durch Glanzparaden auszeichnen konnte, gelang Mellensee fast das 0:2. Ein Freistoß von Thiele aus dem Mittelfeld wurde unter Mithilfe der frischen Herbstbrise länger und länger, landete aber schließlich nur an der Querlatte (23.). Fünf Minuten später sollte der Ball dann aber doch den Weg ins Netz des Großbeerener Gehäuses finden. Ein energisches Nachsetzen von Patrick Kühne war die Schlüsselszene. Auf der rechten Seite erspielte er sich den Ball und spitzelte diesen zu Stefan Roch, der mit seinen langen Beinen den Ball vor dem Gegenspieler traf und gekonnt am gegnerischen Torwart vorbeischob (28.). Aber Großbeeren steckte nicht auf – wäre fast im Gegenzug zum Anschluss gekommen, doch der starke Thiem riskierte einmal mehr Kopf und Kragen und verhinderte den Gegentreffer. Ganz schadlos überstand er die Szene allerdings nicht – seine linke Schulter wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen, sodass er die restlichen 60 Minuten gehandicapt spielen musste. An der Stelle bleibt zu hoffen, dass hier keine ernsthafte Verletzung vorliegt. In der 33.Minute war Thiem dann allerdings machtlos, als Großbeerens Kapitän Marcus Gehne einen Freistoß aus halbrechter Position gekonnt ins Tor zirkelte – nur noch 1:2. Bis zur Pause beruhigte sich das Spiel etwas, sodass der RSV mit einer verdienten 2:1-Führung in die Kabine gehen konnte.

In der zweiten Halbzeit musste sich der RSV auf einen Offensivlauf der Hausherren einstellen. Doch die gut gestaffelte Defensive des RSV stand sicher und ließ kaum Chancen zu. Zusätzliche Sicherheit gab hier auch die Doppelsechs Kleineidam / Berndt, die beide eine tolle Leistung zeigten. So verstrich mehr und mehr die Zeit. Indes zog sich Mellensee allerdings völlig zurück und sorgte kaum mehr für Entlastung. Die letzten 20 Minuten wurden zusehends zu einer extrem spannenden Abwehrschlacht. Doch die Jungs des RSV bewahrten einen kühlen Kopf und konnten dem zugegeben recht einfallslosen Powerplay von Großbeeren standhalten. Selbst Standardsituationen brachten für das Tor von Thiem kaum Gefahr. Im Allgemeinen gab es während der gesamten zweiten Hälfte kaum noch zwingende Chancen. Knapp 15 Minuten vor Ende kassierte Thiem ein rüdes Foul von Gehne, doch nach längerer Behandlungspause konnte er aber zum Glück weiterspielen. Auch Schneider und Ferdinand gingen angeschlagen in die letzten Minuten, bissen aber auch auf die Zähne. So lief die Zeit für den RSV, der noch vier Minuten Nachspielzeit über sich ergehen lassen musste. Fast wäre dann noch das 1:3 gefallen, nach einem Konterlauf wurde Roch aber äußert unsanft in letzter Sekunde von den Beinen geholt. Sein Gegenspieler musste mit Rot vom Platz (90.+4). Der folgende Freistoß von Briesenick brachte nichts ein, war aber gleichermaßen die letzte Aktion in diesem Spiel.

Mit einem hohen Maß an Kampf und Wille erarbeitete sich der RSV diesen Sieg. Auch wenn spielerisch vor allem in der zweiten Halbzeit nicht viel gelang, so machte die 180-Grad-Kehrtwende im Vergleich zur Vorwoche Hoffnung für die nächsten schwierigen Aufgaben. So erwartet man am kommenden Sonntag (14 Uhr) mit dem HSV Friedersdorf/Gussow als Tabellenletzten den nächsten unangenehm zu spielenden Gegner. Der RSV konnte hingegen die Abstiegsplätze vorerst verlassen und verbesserte sich mit nun 9 Punkten auf Platz 10.

 

Weiterhin spielten:

Motzen – Großziethen 2:5

Waltersdorf II – Niederlehme 1:0

Zossen – Mittenwalde 0:3

BSC Preußen II – Wernsdorf 4:3

Sperenberg – Schulzendorf 0:0

Ragow – Schenkendorf 4:1

Heidesee – Wünsdorf 0:1

 

Die Zweite musste in Dahlewitz aus Personalgründen gleich mehrere Spieler von den Alten einsetzen und brach am Ende völlig auseinander. Nach der deutlichen 0:5-Niederlage steht man nun mit 7 Punkten auf Tabellenplatz 13.