Im zweiten Teil des Jahresrückblicks geht es um die katastrophale Hinrunde der Ersten in der aktuellen Saison. Nur 12 Punkte aus 16 Spielen konnte der RSV verbuchen – eindeutig zu wenig.

Mit dem Trainerwechsel im Sommer stiegen auch die Erwartungen. Das eingespielte Trainerduo Stefan Colucci und Uwe Carl sollten die Mannschaft ins obere Drittel der Kreisliga führen.

Mit einem durchaus straffen Programm ging es im Juli in die Saisonvorbereitung. Intensives Lauf- und Krafttraining bildeten dabei zunächst die Grundlage für die zumeist vier Trainingseinheiten pro Woche. Dabei zeigten sich die meisten Spieler von den neuen Trainern begeistert, was sich auch in der Trainingsbeteiligung äußerte. Durch die guten Kontakte des Trainergespanns konnten verschiedene Testspielgegner aus dem Berliner Landesverband ausgewählt werden. Doch schon in der Vorbereitung verlängerte sich die Liste der Verletzten. Einer der wichtigsten Männer, Kapitän Anthony Lütjens, verletzte sich im Spiel gegen Grün-Weiß Neukölln (0:2) folgeschwer an der Schulter. In einem Zweikampf kugelte er sich den Arm aus, dabei wurde die Schulter derart in Mitleidenschaft gezogen, dass er für die gesamte Hinrunde ausfiel. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung stand Mitte August das erste Ligaspiel an und es begann denkbar unglücklich, denn man lag nach 10 Minuten bereits beim Aufsteiger BSC Preußen 07 II zurück. Am Ende unterlag man 1:2. Ganz anders lief es in den folgenden Spielen als man nach ordentlicher Leistung Schenkendorf besiegte und in Schulzendorf 80 Minuten lang alles im Griff hatte. Doch die kämpferischen Schulzendorfer drehten in den Schlussminuten noch ein 0:2 in einen 3:2-Sieg. Auf den Derbysieg gegen Sperenberg im Pokal folgte dann das 0:8-Heimdesaster gegen die SG Großziethen. Es folgten bittere und unnötige Niederlagen gegen Wernsdorf und Motzen, ehe man Sperenberg abermals auswärts deutlich mit 3:0 besiegen konnte. Allerdings verletzte sich Ferdinand in diesem Spiel und fiel vorübergehend aus. Beim Sieg im Pokalspiel in Bestensee griff dann das Verletzungspech auch auf die Defensive über – Bänderriss im Sprunggelenk von Tobias Dochhan. Aber auch diese beiden Siege änderten die prekäre Lage des RSV vorerst nicht, denn es folgte die peinliche 0:4-Heimpleite gegen Ragow. Auf der Verletztenliste durften dann auch Michael Benson und Tino Baumann notiert werden. Trotz allem waren die Jungs gewillt, diese Pleite am nächsten Wochenende wieder wettzumachen. Mit einer enormen Energieleistung gewann der RSV 2:1 auf dem Großbeerener Eichenhügel. Das darauf folgende 2:0 über Schlusslicht Heidesee bedeutete einen Sprung auf Platz 8 und weckte Hoffnungen darauf, dass sich der RSV endlich gefangen hätte. Allerdings sollte dies schon der letzte Sieg des RSV in diesem Jahr gewesen sein, denn die unglückliche und umstrittene 1:2-Niederlage in Zossen warf die gute Ausgangslage wieder über den Haufen. Dem Pokalaus in der Verlängerung beim BSC Preußen 07 II schlossen sich zwei deutliche Niederlagen gegen Waltersdorf und Niederlehme an. Am Wochenende des Niederlehme-Spiels ereignete sich dann der immer noch ungeklärte Vorfall in Baruth, an dem auch einzelne Spieler des RSV beteiligt gewesen sein sollen. Daraufhin reagierte der Vorstand mit Schutzsperren für diese Spieler, die solange gelten bis der Vorfall aufgeklärt ist. Die Mannschaft wirkte zwar davon nicht geschockt und spielte folgend dreimal recht ordentlich, kassierte aber gegen Mittenwalde, Wünsdorf und BSC Preußen 07 II drei weitere knappe Niederlagen. Somit stand fest, dass der RSV als Fünfzehnter und damit auf einem Abstiegsplatz überwintern muss.

 

Die Zweite setzte im Wesentlichen ihre Erfolgsstory fort und erzielte unter Einbeziehung aller Umstände sehr gute Ergebnisse. In nicht wenigen Spielen musste Flori auf mehrere Altherren-Spieler wie beispielsweise Jeremy Hafrang oder René Scheibe zurückgreifen, da seine Spieler aufgrund der vielen Verletzungen für die Erste abgestellt werden mussten. Tolle Spiele waren das 6:2 in Blankenfelde gleich am ersten Spieltag, der 10:1-Kantersieg bei Teupitz II, das 6:3 gegen Baruth, aber auch das 1:1 in Siethen oder der ordentliche Auftritt beim 0:2 in Rangsdorf. Mit 11 Punkten aus 14 Spielen und Platz 13 kann man als Aufsteiger schon zufrieden sein. Allerdings muss die Zweite weiter hartnäckig Punktesammeln und gleichzeitig hoffen, dass auch die Erste noch genügend Punkte holt, um tatsächlich den Klassenerhalt zu erreichen. Gerade mit dem Fehlen von Koch, Kitzing und Kühne stand die Zweite zuletzt vor allem defensiv nicht mehr so gut.

 

Die beste Leistung im Herrenbereich der Fußballabteilung zeigten in der aktuellen Saison aber die Alten. Nachdem man in allen 12 Hinrundenspielen ungeschlagen blieb, konnte man im Dezember den Herbstmeistertitel in der Kreisklasse Dahmeland feiern. An dieser Stelle noch einmal Gratulation dazu mit der Hoffnung, dass die Rückrunde ähnlich erfolgreich verläuft.

 

Insgesamt wurden die letzten Wochen des Jahres zur Zerreißprobe für den Verein. Der Vorfall in Baruth warf aufgrund der übertriebenen und fragwürdigen Medienberichterstattung ein enorm schlechtes Licht auf den Verein. Der Druck von anderen Vereinen und vom Verband ist sehr hoch und der RSV steht mehr als nur unter Beobachtung. Der völlig übertriebene Polizeieinsatz beim Spiel gegen Mittenwalde war ein trauriger Höhepunkt. Nach den beschlossenen Handlungen und Festlegungen des Vostands wächst auch auf diesen der Druck. In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass die Winterpause Ruhe bringt und der RSV sich in der Rückrunde wieder vollkommen auf das Sportliche konzentrieren kann.

 

Also dann auf ein neues und hoffentlich erfolgreicheres Jahr 2012! Vor allem bleibt zu wünschen, dass alle Spieler und Verantwortlichen von jeglichen Verletzungen verschont bleiben!