Der RSV Mellensee hat gegen Schlusslicht HSV Fortuna völlig verdient mit 2:0 gewonnen und sich somit trotz aller Personalsorgen zunächst aus dem Tabellenkeller gekämpft. Gegen schwache Gäste genügte auch eine gute Halbzeit.

Kreisliga Dahmeland, 10. Spieltag der Saison 2011/2012

RSV Mellensee 08 – HSV Fortuna Friedersdorf / Gussow 2:0 (2:0)

Aufstellung des RSV:

P. Donat – P. Kühne, N. Thiele, A. Saemann – T. Berndt (69. O. Schmidt), M. Kleineidam - K. Dannenberg (61. D. Sponholz), T. Briesenick, R. Ferdinand (85. F. Kitzing), M. Klaus – S. Roch

Tore:

1:0 Roch (10.)

2:0 Berndt (40.)

Zu allererst: Es hat den nächsten erwischt. Mit Kevin Dannenberg reihte sich in der 60. Minute der nächste Spieler in die unendlich lange Liste der Verletzten beim RSV ein. Nach einem ungeahndeten Foul musste Dannenberg mit einer Sprunggelenksverletzung vom Platz getragen werden. Diese Pechsträhne, die es in Mellensee derzeit gibt, ist schier unglaublich. Im Prinzip gilt: Jede Woche ein neuer Verletzter. Letzte Woche zog sich Stammkeeper Thiem in Großbeeren einen Muskelfaserriss im Schulterbereich zu und war heute nicht einsatzbereit. Die Verantwortlichen sind derzeit allerdings zuversichtlich, dass er am kommenden Sonntag beim Derby in Zossen (14 Uhr) wieder zwischen den Pfosten steht. Heute wurde er von Patrick Donat vertreten, der seinen Kasten sauber hielt, allerdings auch nicht allzu viel zu tun hatte. Zu allem Überfluss konnte der zuletzt starke Stefan Schneider heute aus privaten Gründen nur in der Zweiten auflaufen und Domenique Sponholz blieb nach einem grippalen Infekt unter der Woche nur auf der Ersatzbank, hatte aber immerhin noch Kraft für 30 Minuten. Auch Thomas Berndt ging gesundheitlich angeschlagen in die Partie, hielt aber 70 Minuten durch.

Nun aber genug mit den personellen Sorgen, denn trotz allem wurde heute schließlich auch Fußball gespielt und das mit einem sehr erfreulichen Ergebnis für den RSV. Zweiter Heimsieg der Saison, zweiter Sieg in Folge, zum zweiten Mal in dieser Saison zu null – Fakten, die dem RSV gegenwärtig gut zu Gesicht stehen. Schließlich geisterte noch vor zwei Wochen das Abstiegsgespenst durch Mellensee. Dieses wurde nun also erst einmal wieder vertrieben. Um es aber nachhaltig aus der BBG-Arena fernzuhalten, muss konzentriert und vor allem mit der richtigen Einstellung weitergearbeitet werden. Vor dem Spiel schürte sich schon wieder allseitig die Angst zum dritten Mal in Folge eine Heimpleite gegen den Tabellenletzten zu kassieren (zuvor Motzen 0:1 und Ragow 0:4). Dafür, dass diese Befürchtungen unbegründet blieben, sorgte aber die Mannschaft, die eben genau die richtige Einstellung an den Tag legte.

Von Beginn an zeigte der RSV, wer der Herr in der BBG-Arena ist und hatte gleich den unbändigen Willen, nach drei Heimpleiten endlich mal wieder einen Dreier zu holen. Besonders die Standardsituationen erwiesen sich heute als gute „Waffe“. Die Gäste vom HSV waren hierbei deutlich überfordert. So konnte Mellensee bereits nach 10 Minuten in Führung gehen, als eine einstudierte Aktion zum Tor führte. Ein Freistoß von Briesenick auf den kurzen Pfosten fand in Stefan Roch einen Abnehmer, der völlig unbedrängt einköpfen konnte. Auch in der Folge blieb Mellensee gefährlich. Bei weiteren Briesenick-Freistößen brannte es im Heideseer Strafraum abermals lichterloh, doch einen Kopfball von Roch konnte der Torwart klären (20.) und ein Kopfball von Thiele ging denkbar knapp neben das Tor (23.). Dazwischen hatte Roch noch eine weitere gute Chance, die der Torwart ebenfalls parieren konnte (21.). Die Gäste aus Heidesee fanden dagegen überhaupt nicht ins Spiel und blieben den Nachweis über ihre Kreisligatauglichkeit praktisch über 90 Minuten schuldig. Auf der anderen Seite spielte Mellensee durchaus gefällig, auch wenn es aus dem Spiel heraus nicht wirklich gefährlich wurde. So war es absehbar, dass ein mögliches Tor wohl wieder nach einer Standardsituation fallen würde. Genauso war es dann auch, als Thomas Berndt diesmal einen Freistoß von Briesenick auf den zweiten Pfosten verwerten konnte (40.).

Nach der Pause hatte Roch gleich die Chance zur Entscheidung, vergab sie aber recht kläglich (46.). Auch die beiden nächsten Chancen, die sich der RSV-Stürmer erspielte, blieben ungenutzt (49./53.). Der Heideseer Torwart, eindeutig bester Mann seiner Elf, konnte sich hierbei mehrfach auszeichnen. Seine größte Glanzparade zeigte er aber in der 57.Minute, als er eine Torchance von Michael Klaus vereiteln konnte. Nach einer Stunde folgte dann die bereits erwähnte Verletzung von Dannenberg, welche schon einen kleinen Bruch im Mellenseer Spiel bedeutete. Der Schock war den Spieler doch spürbar anzumerken. Die Sicherheit und Kompaktheit in der Defensive war nun längst nicht mehr stabil und souverän wie zuvor. Am diesen Tag sollte dies aber kein Problem sein, da die Gäste wie gesagt viel zu harmlos blieben. Patrick Donat im RSV-Tor konnte einen ruhigen Nachmittag verbringen. Zum Ende der Partie spielte der RSV wieder besser und vergab noch zwei weitere aussichtsreiche Chancen durch den eingewechselten Sponholz (85.) und Roch (88.). Als die Dunkelheit immer näher kam, beendete der nicht immer souveräne Schiedsrichter Seeger die Partie nach zwei Minuten Nachspielzeit.

Auch wenn die Trainer nur mit der ersten Halbzeit zufrieden waren, war der Heimsieg zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr. Die Gäste aus Friedersdorf hatten nicht eine nennenswerte Torchance und werden es so sicher schwer haben, den Klassenerhalt zu schaffen. Ein Kritikpunkt auf Mellenseer Seite war heute aber die Chancenverwertung, denn zwei oder drei Tore mehr hätten es dann doch sein sollen. Das wichtigste waren aber die drei Punkte, die den RSV auf Platz 8 und damit zum ersten Mal in dieser Saison in die obere Tabellenhälfte beförderten. Doch die Platzierung ist trügerisch, denn der Abstand zur Abstiegszone bleibt mit nur fünf Punkten immer noch relativ klein. Genau aus diesem Grund muss eben hartnäckig weitergearbeitet werden. Schon am kommenden Sonntag im Duell mit dem Orts- und Tabellennachbarn soll die Punktejagd weitergehen. Motiviert dürften die Jungs mit dem neu erarbeiteten Selbstvertrauen allemal sein, denn mit einem Sieg in Zossen könnte man den MSV in der Tabelle überflügeln. Der MSV, der nach dem späten Klassenerhalt in der Vorsaison einen super Saisonstart hinlegen konnte und zeitweilig gar von der Tabellenspitze grüßte, ist mittlerweile doch auf einem stark absteigenden Ast. Auch wenn man sich heute in Wünsdorf beim Tabellen-3. achtbar schlug, stehen in Zossen derzeit vier Niederlagen in Folge mit 3:13 Toren zu Buche. In die Karten des RSV spielt sicherlich auch die Sperre des Zossener Kapitäns Freier, der sich in Wünsdorf die Ampelkarte einhandelte. 

Weiterhin spielten:

Großziethen - Sperenberg 5:0
Niederlehme – BSC Preußen II 2:1
Mittenwalde – Waltersdorf II 0:1
Wernsdorf – Motzen 3:0
Schulzendorf – Ragow 1:5
Schenkendorf - Großbeeren 2:2
Wünsdorf – Zossen  3:2