Der RSV Mellensee 08 hat das Auswärtsspiel bei Frankonia Wernsdorf am ersten Advent völlig verdient mit 0:2 (0:2) verloren, ist in der Tabelle auf Platz 12 abgerutscht und hat zum Abschluss der Hinrunde nur zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Der RSV enttäuschte heute auf ganzer Linie und war am Ende auch trotz einer halbstündigen personellen Überzahl gegen die offensivstarken Wernsdorfer chancenlos. Absolut inakzeptabel war heute allerdings die Schiedsrichterleistung. Durch eine extrem kleinliche Linie ließ der Schiedsrichter keinen vernünftigen Spielfluss zu und deckte beide Teams mit reichlich Karten ein.

 

15.Spieltag, Kreisliga Dahmeland, Saison 2012/2013


SV Frankonia Wernsdorf - RSV Mellensee 08 2:0 (2:0)

 

Aufstellung:

S. Thiem - T. Koch, A. Roth, M. Zimmermann (29. M. Klaus) - S. Schneider, B. Spröd, B. Schulz, T. Baumann, D. Sponholz - M. Grohmann - R. Ferdinand (45.+1 M. Seeliger)

 

Tore:

1:0 F. Kluwe (19.)

2:0 T. Liedloff (37.)

 

 

G/R: Grohmann (nach Abpfiff)

 

Zum Abschluss der Hinrunde musste der RSV die weiteste Reise der Saison bestreiten und bei Frankonia Wernsdorf im äußersten Nordosten des Fußballkreises antreten. Trainer Uwe Carl musste dabei auf die wichtigen Eckpfeiler Lütjens und Briesenick (jeweils Sperre nach fünfter Gelber Karte) verzichten. Mit Patrick Kühne (rotgesperrt) fehlte auch ein guter Manndecker im Spiel gegen die offensivstarken Wernsdorfer. Ohnehin zählte die Frankonia in den letzten Jahren nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern des RSV. So war vor dem Spiel klar, dass es auch heute sehr schwer werden würde.

Zu Beginn der Partie waren die Hausherren sogleich bemüht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Mellensees Verteidigung hatte von Beginn an große Probleme Wernsdorfs Offensive um Liedloff und Panjas in den Griff zu bekommen. Vor allem Marco Zimmermann fand gar keinen Zugriff auf das Spiel, sodass Carl ihn schon nach einer halben Stunde auswechseln musste und fortan Stefan Schneider als Liedloff-Manndecker beorderte. Während bei Mellensee im Spiel nach vorn zunächst gar nichts gelang, wurde der Druck der Hausherren immer stärker. Schon in der ersten Viertelstunde wurde aber auch klar, dass Schiedsrichter Scheil (Wildau) sich heute nicht viele Freunde machen würde. Mit seiner extrem kleinlichen Linie sorgte er für unnötig viele Unterbrechungen und ließ das Spiel völlig aus seinen Händen gleiten. Zum Ende des Spiels fühlten sich alle Spieler und Zuschauer auf den Arm genommen angesichts der 12 Gelben und 2 Gelb-Roten Karten (7 Gelbe davon für den RSV!). Eine weitere strittige Szene gab es dann in der 19.Minute vor dem 1:0 für die Frankonia, als der Schiedsrichter die Regeln auch recht eigenwillig auslegte. Nach einem Foul an Wernsdorfs Panjas auf halbrechter Position in Strafraumnähe entschied Scheil zunächst völlig zu Recht auf Freistoß. Diesen führte Wernsdorf schnell aus und nutzte die Verwirrung in der Mellenseer Mannschaft durch ein Tor von Florian Kluwe eiskalt aus. Da allerdings Panjas auch während der Ball die Torlinie überquerte noch in Strafraumnähe am Boden lag, hätte Scheil den schnell ausgeführten Freistoß zurückpfeifen müssen. So stand es aber 1:0 für Wernsdorf. Die Hausherren nahmen jetzt so richtig Fahrt auf, denn der einstige Torschützenkönig Panjas hatte zwei Mal innerhalb von zwei Minuten das 2:0 auf dem Fuß. Erst rauschte sein Linksschuss knapp übers Tor (22.), dann reagierte RSV-Keeper Thiem glänzend (23.). Kurz darauf zeigte sich auch Mellensee mal vor dem Wernsdorfer Tor und es wurde brandgefährlich: Spröd köpfte eine Ecke von Grohmann ans Lattenkreuz (26.) - Glück für Wernsdorf. Leider blieb Mellensee in der Folge offensiv weiterhin blass und kassierte hinten sogar das zweite Gegentor als Tim Liedloff einen Freistoß aus halblinker Position direkt verwandelte (37.). Hierbei sah Thiem im RSV-Tor alles andere als gut aus. Vor der Pause kam Mellensee dann noch einmal vor das Frankonia-Tor und wieder hatten die Hausherren Glück als ein Verteidiger einen Kopfball von Ferdinand noch von der Linie kratzen konnte (41.). Leider verletzte sich Ferdinand bei dieser Aktion, sodass er nicht mehr weiterspielen konnte. Zur Pause führte Wernsdorf verdient mit 2:0 gegen harmlose Mellenseer.

 

Die zweite Halbzeit begann nach dem wärmenden Pausentee mit weiterhin starken und konzentrierten Hausherren, die nach der Entscheidung suchten. Richtig gefährlich wurde es allerdings nicht oft vor dem Mellenseer Tor, da die Abwehr nun etwas besser stand. Den Eindruck, dass der RSV das Spiel noch umbiegen könnte, hatte man aber überhaupt nicht. Viel zu abwartend und tief stehend agierte der RSV in dieser Phase. Etwas Auftrieb verschaffte da die Ampelkarte gegen einen Wernsdorfer Verteidiger, welche aufgrund des absichtlichen Handspiels durchaus vertretbar war (60.). In der Folgezeit merkte man die zahlenmäßige Überzahl des RSV, jedoch konnte daraus nicht im Entfernstesten Kapital geschlagen werden. Ständig begleitet von den vielen Gelben Karten lief das Spiel nun dahin, da auch Wernsdorf in Unterzahl nichts mehr riskieren wollte. In der Nachspielzeit entschied der Schiedsrichter dann zur Verwunderung aller auf Strafstoß für Wernsdorf. Diesen äußerst schwach geschossenen Elfmeter von Panjas konnte Thiem ohne größere Mühe entschärfen, sodass es beim 2:0 für die Frankonia blieb. Nach dem Abpfiff kassierte Maik Grohmann dann noch die Gelb-Rote-Karte wegen Meckerns.

Durch die überraschenden Siege von Sperenberg und Mittenwalde gegen die beiden Spitzenteams der Liga sind die Mannschaften im Tabellenkeller noch enger zusammengerutscht. Nach Abschluss der Hinrunde trennen die Teams zwischen Platz 9 und 15 nur ganze vier Punkte. Der RSV belegt mit 15 Punkten Platz 12 und muss in der Rückrunde mindestens noch einmal genauso viele Punkte sammeln, um in der Liga zu bleiben. Die Rückrunde startet planmäßig am nächsten Sonntag mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Rangsdorf. Wenn es die Witterungsbedingungen zulassen, könnte der RSV mit einem Heimsieg an Rangsdorf vorbeiziehen. Allerdings verheißen die Wettervorhersagen für die kommende Woche allerdings wenig Gutes für den Rasen in der BBG-Arena...

 

 

Die Zweite verlor zum Abschluss der Hinrunde mit 1:4 in Dahlewitz und steht mit nur 6 Punkten am Tabellenende.