Der RSV Mellensee 08 hat den 2:1-Auswärtssieg vom Wochenende bei Miersdorf/Zeuthen II nicht veredeln können und mit dem 2:2 (2:2) im Nachholspiel gegen Rangsdorf den Befreiungsschlag aus der Abstiegszone verpasst. Trotz einer etwa 40-minütigen Überzahl schaffte es der RSV nicht, drei Punkte in der BBG-Arena zu halten und musste am Ende sogar mit dem einen Punkt zufrieden sein.

Nachholspieltag (16.Spieltag), Kreisliga Dahmeland, Saison 2012/2013


RSV Mellensee 08 - SV Rangsdorf 28 2:2 (2:2)

Aufstellung:

S. Thiem - M. Zimmermann, T. Berndt (79. M. Klaus), T. Koch - A. Roth, T. Baumann, T. Briesenick, B. Schulz, D. Sponholz (46. P. Donat), S. Schneider (26. M. Weigt) - R. Ferdinand 

 

Tore:

0:1 (4.)

1:1 Briesenick (19./FE)

1:2 (39.)

2:2 Briesenick (45./FE)

 

 

"Den Punkt nehmen wir mit und alles andere vergessen wir", fasste Trainer Uwe Carl das heutige Spiel kurz und knapp zusammen. In der Tat war die Leistung des RSV heute eine weitere Zumutung für jeden Zuschauer. Mit einem solchen Auftreten hat man definitiv nichts in der Kreisliga verloren, denn es fehlte an allen Ecken und Kanten. Dass am Ende doch noch ein - möglicherweise noch wertvoller - Zähler in der BBG-Arena blieb, war eindeutig der einzig positive Aspekt am heutigen Tag.

Von Beginn an fehlte Mellensee die Bindung zum Spiel. Hinten stand man ohne Thiele sehr wackelig, nach vorn fehlte es an Durchschlagskraft. Bereits nach vier Minuten kassierte Mellensee den ersten Gegentreffer als Zimmermann nicht richtig stand und anschließend seinem Gegenspieler nicht mehr folgen konnte. Der Stürmer der Gäste ließ Thiem im RSV-Tor keine Chance und schon stand es 0:1. Auch danach zeigte Rangsdorf die deutlich bessere Spielanlage, währenddessen Mellensee völlig konzeptlos agierte. Aus heiterem Himmel fiel dann der Ausgleich durch einen Foulelfmeter von Thomas Briesenick (19.). Zuvor war Rico Ferdinand regelwidrig von den Beinen geholt worden. Mit Glück ging der schwach geschossene Strafstoß ins Netz. Doch auch in der Folge konnte Mellensee absolut nicht ins Spiel finden. Hinten schaffte es niemand, eine vernünftige Ordnung reinzubringen, noch dazu musste Schneider nach 25 Minuten mit einem Pferdekuss vom Platz. Kurz darauf konnte Thiem einen Schuss der Rangsdorfer gerade noch an den Pfosten lenken und verhinderte damit zunächst den erneuten Rückstand. Dieser fiel etwas später absolut verdient, wenn auch in der Situation glücklich nach 39 Minuten. Dabei fiel eine verunglückte Eingabe hinten ins lange Eck - 1:2. Kurz vor der Pause gab es dann noch große Aufregung, als der eingewechselte Weigt nach einem langen Ball auf und davon war. Rangsdorfs Keeper - eigentlich klar im Vorteil - verpasste es den Ball sicher zu fassen und hielt anschließend Weigt im Strafraum fest. Schiedsrichter Niestlé musste erneut auf Strafstoß für Mellensee entscheiden und schickte den Rangsdorfer Torhüter aufgrund dieser angeblichen Notbremse vorzeitig per Rote Karte zum Duschen - eine harte Entscheidung, da noch ein Verteidiger in unmittelbarer Nähe stand. Wieder trat Briesenick trotz des unsicheren Schusses beim 1:1 an, verwandelte aber auch dieses Mal mit einem satten Schuss in die Mitte zum 2:2 (45.).

Für die zweite Halbzeit hatte sich Mellensee angesichts der Überzahl viel vorgenommen. Doch davon umsetzen konnte man rein gar nichts. In den ersten zehn Minuten nach der Pause hatte Mellensee zweifellos seine beste Phase, doch diese flaute mit einer Umstellung in der Rangsdorfer Hintermannschaft schnell ab. Spätestens nach einer Stunde hatten die Gäste wieder vollkommen das Ruder übernommen und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Mellensee hatte keinen Zugriff auf das Spiel, sodass man phasenweise eher den Eindruck hatte, dass Rangsdorf in Überzahl wäre und nicht Mellensee. Glücklicherweise blieben die Gäste vor dem Tor aber zu unkonzentriert, sodass es nach 90 Minuten beim 2:2 blieb. Erschreckend bleibt die Randnotiz, dass der RSV in der zweiten Halbzeit trotz Überzahl nicht einen nennenswerten Torschuss zustande brachte. Weiterhin war es für Mellensee bitter, dass Ferdinand den Platz nach 83 Minuten mit Oberschenkelproblemen verlassen musste, Trainer Carl aber schon drei Mal gewechselt hatte.

So muss man mit dem 2:2 leben, was sicherlich angesichts der Gesamtsituation vollkommen unzureichend ist. Nach dem Sieg in Miersdorf am Sonntag (Torschützen Briesenick und Bernd) hätte man heute nochmals drei Punkte nachlegen müssen, um sich Luft zu verschaffen. Heute hat die Konkurrenz nämlich auch wieder fleißg gepunktet. Während Ludwigsfelde II in Mittenwalde ein 2:2-Unentschieden erkämpfte und nun wie der RSV 20 Punkte auf dem Konto hat, konnte Großbeeren einen überraschend deutlichen 4:1-Heimsieg über den souveränen Tabellenführer RSV Waltersdorf 09 II feiern und steht damit bei 23 Punkten. Demzufolge hält nur das bessere Torverhältnis gegenüber dem LFC II Mellensee über dem Strich. Am Sonntag (15 Uhr) steht gegen Schulzendorf das nächste wichtige Heimspiel an. Sieben Spiele bleiben dem RSV noch, in denen man mindestens 10 Punkte holen muss, um den Klassenerhalt zu sichern!